Schlagwerk-Mechanismen stehen im Mittelpunkt der DNA von Audemars Piguet. In den Archiven ist zu lesen, dass mehr als die Hälfte der zwischen 1882 und 1892 hergestellten 1.625 Uhren, Anhänger und Taschenuhren mit einem Schlagwerk ausgestattet waren. 

Seither hat die Manufaktur Grande Sonnerie-, Petite Sonnerie- und Minutenrepetitionsmechanismen von unglaublicher Komplexität für Armbanduhren entwickelt.

Audemars Piguet-Uhr in Nahaufnahme

Die Minutenrepetition lässt die Stunden, Viertelstunden und Minuten präzise und auf Abruf erklingen. Sie ist mechanisch so programmiert, dass sie 720 Sequenzen abspielt: eine Tonsequenz für jede Minute der zwölf Stunden, die auf einer Uhr angezeigt werden. Stunden werden durch tiefe Töne, Minuten durch hohe Töne und Viertelstunden durch eine Kombination aus beiden angegeben. Diese Sequenzen werden von Hämmern gespielt, die auf Tonfedern aus gehärtetem Stahl schlagen, wenn das Schlagwerk durch einen Riegel an der Seite des Gehäuses aktiviert wird.

Eine Grande Sonnerie schlägt nicht nur wie eine herkömmliche Minutenrepetition die Stunden, Viertelstunden und Minuten auf Abruf, sondern schlägt ebenso wie ein Glockenturm automatisch die Stunden und jede Viertelstunde.

Eine Grande Sonnerie gilt als eine der anspruchsvollsten und kompliziertesten Komplikationen und wird bis heute recht selten hergestellt. Heute besitzen nur eine handvoll spezialisierter Uhrmacher bei Audemars Piguet die erforderlichen Fachkompetenzen, um die Grande Sonnerie zusammenzusetzen und einzustellen.

Die Grande Sonnerie ist das Nonplusultra der Uhren mit Schlagwerk. Die Einzelteile müssen perfekt synchron funktionieren, als spielten sie in einem Orchester. Nur so kann das automatische Schlagwerk die Töne für die Stunden und Viertelstunden in vollkommener Harmonie erzeugen.

Lucas Raggi

Direktor Forschung und Entwicklung

Im Jahr 2015 führte Audemars Piguet seine patentierte Supersonnerie-Technologie ein. Dieser waren acht Jahre Forschung und Entwicklung in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) vorausgegangen.

Die Royal Oak Concept Supersonnerie verfügt über eine neu entwickelte Gehäusekonstruktion, welche die Schallabsorption verhindert und den Klang verstärkt. Bei der traditionellen Technik der Minutenrepetition sind die Gongs auf der Platine befestigt. Dahingegen sind sie bei der Royal Oak Concept Supersonnerie an einer neuen, als Resonanzboden fungierenden Vorrichtung befestigt, welche die Schwingungen direkt überträgt. Die Technologie funktioniert wie der obere Teil eines Gitarrenkörpers. Mit dem verbesserten Vibrationsluftsystem werden Klangqualität, Ton und Verstärkung verbessert.

Im Kaliber 1000 sind die Gongs nun an der 0,6 mm dicken Saphirglasmembran befestigt, die als Resonanzboden dient. Der Gehäuseboden lässt sich durch eine besonders dünne „geheime“ Abdeckung öffnen. Letztere weist zudem seitliche Öffnungen auf, um Luft durchzulassen und die Klangverstärkung beim Tragen am Handgelenk zu erhöhen.