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20 Februar 2024

Die Künstlerin Alexandra Pirici präsentiert vom 25. April bis zum 6. Oktober 2024 ihre neue, ortsspezifische Installation Attune mit Live-Performance als Teil der raumgreifenden Einzelausstellung.

Die Ausstellung bildet den Auftakt zu einer neuen, jährlichen, Auftragsarbeit für die historische Haupthalle im Hamburger Bahnhof, die 2024 gemeinsam vom Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart und Audemars Piguet Contemporary in Auftrag gegeben wurde. Die Ausstellung wird von der Kulturstiftung des Bundes mitfinanziert.

Mit Attune hat Pirici die Haupthalle im Hamburger Bahnhof in eine lebende Landschaft verwandelt, in der sich Performer*innen inmitten chemischer und physikalischer Reaktionen bewegen und singen und die Entstehung komplexer Strukturen erleben. Pirici lädt die Besucher*innen ein, das Wunder und die Intelligenz der sich selbst strukturierenden Materie, ob organisch oder anorganisch, zu erkennen und die Realität unserer lebenden Welt zu schätzen.

Indem sie auf ihre Erfahrungen mit Live Performance und dem menschlichen Körper aus vergangenen Projekten zurückgreift, erforscht Pirici nun, wie andere materielle Konfigurationen und Strukturen auf „lebensähnliche“ Weise funktionieren und sich verhalten. Auf diese Weise verkörpert Attune ein Kontinuum zwischen dem Lebenden und dem Nichtlebenden, zwischen sogenannter „inerter“ und biologischer Materie.

Pirici schafft eine lebendige imaginäre Landschaft in der historischen Halle des Hamburger Bahnhofs. Sie verbindet aktive skulpturale Elemente mit Live-Performance und mehrstimmigen Musikstücken, die sie selbst choreografiert und komponiert hat. Eine rankende Edelstahlskulptur, eine Sanddüne, dessen Form sich verändert, eine spiralförmige Plattform, Pflanzen, mineralische Formationen, chemische Gärten und andere Elemente führen dem Publikum das Wunder selbstorganisierender Prozesse und Muster vor Augen. Diese definieren nicht nur die Erfahrungswelt, sondern schenken auch Einblicke in die Entstehung des Lebens und die Evolution.

In Anerkennung und als Feier des Kontinuums zwischen belebter und unbelebter Materie treffen in dieser archaischen und zugleich futuristischen Umgebung, die die Künstlerin zusammen mit ihrem langjährigen Kollaborationspartner Andrei Dinu entworfen hat, chemische Reaktionen, mineralische Formationen und physikalische Phänomene auf lebende Körper. Gemeinsam zeigen diese Akteure, wie aus dem zufälligen Verhalten von Atomen, Molekülen und Zellen stabile Strukturen entstehen – sowohl in belebter als auch in unbelebter Materie.

Dies ist die zweite Zusammenarbeit zwischen Pirici und Audemars Piguet Contemporary, nachdem das Kunstprogramm bereits Piricis Encyclopedia of Relations (2022) zur 59. Ausgabe der Biennale von Venedig unterstützt hat. Der neue Gemeinschaftsauftrag ermöglicht es der Künstlerin, ihre Praxis in größerem Rahmen weiterzuentwickeln und sowohl feste physische Strukturen als auch Live-Performances einzubeziehen.

Die vom Hamburger Bahnhof und Audemars Piguet Contemporary in Auftrag gegebene Installation Attune steht unter der künstlerischen Leitung von Catherine Nichols, Kuratorin des Hamburger Bahnhofs – Nationalgalerie der Gegenwart. Begleitend zur Ausstellung erscheint die fünfte Ausgabe der Katalogreihe des Hamburger Bahnhof, herausgegeben von Silvana Editoriale Mailand. Diese Ausstellung wird von der Kulturstiftung des Bundes und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mitfinanziert.

„Attune“ entspringt einem kontinuierlichen Interesse an der Erkundung unserer Beziehung zu anderen Lebensformen und der Möglichkeit, anderen Verkörperungen näher zu kommen. Mittlerweile erstreckt sich mein Interesse auch auf unbelebte materielle Konfigurationen und ihre Performativität. Ich hoffe, dass ich dieses Kontinuum gemeinsam mit dem Performance Team durch diese Fantasie, die für einige Monate im Ausstellungsraum entsteht, feiern kann.

Alexandra Pirici

Künstlerin

Attune ist vom 25. April bis zum 6. Oktober 2024 im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart in Berlin zu sehen.

Addresse
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Invalidenstraße 50, 10557 Berlin


Öffnungszeiten
Dienstags, mittwochs und freitags: 10 bis 18 Uhr
Donnerstags: 10 bis 20 Uhr
Samstags und sonntags: 11 bis 18 Uhr
Montags geschlossen
Portrait of Alexandra Pirici

Alexandra Pirici (geboren 1982) hat ursprünglich eine Ausbildung im Bereich Choreographie. Ihre Kunst wurde u.a. auf der Biennale von Venedig – zuletzt zur 59. Ausgabe 2022 im Zentralen Pavillon und zur 55. Ausgabe 2013 im rumänischen Pavillon – im New Museum in New York 2018, bei Skulptur Projekte Münster 2017, in der Tate Modern London und Tate Liverpool 2016, bei der Manifesta 10 St. Petersburg 2014 , und im Centre Pompidou Paris 2014 gezeigt.

Pirici arbeitet in Museen, im öffentlichen Raum und manchmal auch im theatralischen Rahmen. Sie choreografiert fortlaufende Aktionen, performative Denkmäler und Umgebungen, die Tanz, Skulptur, gesprochene Worte und Musik miteinander verschmelzen. Ihre Arbeit setzt sich mit der Monumentalität oder der Geschichte bestimmter Orte und Institutionen auseinander, um bestehende Hierarchien spielerisch zu thematisieren und zu verändern. Sie reflektiert die Geschichte und Funktion von Gesten in Kunst und Volkskultur und untersucht Fragen rund um den Körper, seine Präsenz, seine Abwesenheit und sein Bild.

Wir sind sehr froh, unsere Zusammenarbeit mit Alexandra Pirici mit der gemeinsam in Auftrag gegebenen neuen Installation im Hamburger Bahnhof fortzuführen. Alexandras Gedankengang, wie wir uns ähneln, gegenseitig beeinflussen und miteinander harmonieren, spiegelt sowohl Audemars Piguets Überzeugung wider, dass Kreativität Menschen verbindet als auch die Verbundenheit, die den Kern von Audemars Piguets Werten darstellt.

Denis Pernet

Kunstkurator, Audemars Piguet Contemporary