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11 November 2020
Isle of Instability feierte Premiere auf der West Bund Art & Design im November 2020. Es dokumentiert das persönliche Leben von Cao Fei im Lockdown während der COVID-19-Pandemie. Das Kunstwerk wurde in Singapur konzipiert und erstellt - weit weg von Wohnung, Atelier und Alltagsroutine der Künstlerin in Beijing. Ihre Tochter fungierte dabei als Assistentin und Schauspielerin. In Isle of Instability erforscht Cao Fei die Einschränkungen, das Gefühl der Isolation und die seelischen und körperlichen Auswirkungen auf sie selbst und ihre Familie. Das Werk soll auch Trost spenden und eine Möglichkeit zum weltweiten Erfahrungsaustausch über den Umgang mit der Unsicherheit bieten.
Audemars Piguet Contemporary hatte schon vor dem Ausbruch der Pandemie ein Auftragswerk mit der Künstlerin zu entwickeln begonnen. Im Oktober 2019 besuchte Cao Fei Le Brassus, die Heimat der Marke, um die Planungen zum Abschluss zu bringen. Als die COVID-19-Fälle sich in aller Welt zu häufen begannen, befand sich Cao Fei mit ihrer Familie in Singapur und konnte wegen der internationalen Reisebeschränkungen nicht nach Beijing zurückkehren. Also einigte sie sich mit dem Team von Audemars Piguet Contemporary auf ein neues Thema für den Auftrag - das Werk sollte nun den aktuellen Zustand der Welt spiegeln.
Ich war so lange weg von zuhause, dass die fremde Kultur mir vertraut wurde. Die zuvor so exotische Küche kam mir köstlich vor, das Labyrinth der Straßen wurde mir zur Alltagsroutine. Die Fremden nebenan wurden zu freundlichen Nachbarn und ich, anfangs ein Gast in diesem Land, wurde seine Bewohnerin. Wenn man im Übergang feststeckt, dann wird Sicherheit zum Luxus.
CAO FEI
Das Werk der chinesischen Künstlerin Cao Fei (geb. 1978) schlägt eine Brücke zwischen Film, digitalen Medien, Fotografie, Bildhauerei, Installation und Performance. Alle diese Medien faszinieren sie - als menschliche Antworten auf den schnellen technologischen Wandel der vergangenen beiden Jahrzehnte. Cao Fei erkundet eine ganze Palette von Vorstellungen darüber, wie die Welt heute erlebt wird. Dazu gehören die Allgegenwart des Virtuellen, das Potenzial der Technologie, unsere Selbstwahrnehmung und unser Realitätsverständnis zu verändern, Produktionssysteme und die automatisierte Fabrikinfrastruktur im Dienst unserer Konsumwünsche, unsere Beziehung zur Architektur und der sich ständig verändernden baulichen Umgebung sowie die Bedeutung der Erinnerung und die Heimsuchung der Gegenwart durch die Vergangenheit.
Die Arbeiten von Cao Fei wurden auf einer Reihe von internationalen Biennalen und Triennalen vorgestellt, darunter die Shanghai Biennale (2004), die 15. und die 17. Biennale von Sydney (2006 und 2010), die Istanbul Biennial (2007) und die 50., 52. und 56. Biennale von Venedig (2003, 2007 und 2015). 2016 bekam Cao Fei ihre erste Einzelausstellung im MoMA PS1 in New York. Ihre jüngsten Projekte sind Einzelausstellungen im Pariser Centre Pompidou (2019) und den Londoner Serpentine Galleries (2020). 2021 bekommt Cao Fei ihre erste größere Retrospektive in China, im Beijinger UCCA Center for Contemporary Art, sowie eine Einzelausstellung im MAXXI in Rom.