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14 Juni 2018
HALO von Semiconductor, der vierte Kunstauftrag der Audemars Piguet Art Commission, wurde auf der Art Basel 2018 in Basel enthüllt. Das britische Künstlerduo Ruth Jarman und Joe Gerhardt hat mit Gastkuratorin Mónica Bello, Head of Arts am CERN, dem Europäischen Labor für Teilchenphysik in Genf zusammengearbeitet, um dieses großformatige und ortsgebundene Werk zu schaffen.
HALO bieten den Besucher*innen eine künstlerische Interpretation des ATLAS-Experiments am CERN, wo Jarman und Gerhardt sich im Jahr 2015 zwei Monate lang aufgehalten haben. Sie bekamen dort die Genehmigung, direkt mit den Rohdaten des Experiments zu arbeiten - eine absolute Premiere am CERN. HALO ist eine 10 Meter breite und 4 Meter hohe zylinderförmige Struktur, die vollständig von vertikal verlaufenden Klaviersaiten umgeben ist. Auf einem umlaufenden Bildschirm erscheinen kaleidoskopische Datenprojektionen. Sie bilden - stark verlangsamt - Kollisionen subatomarer Teilchen ab, die normalerweise annähernd mit Lichtgeschwindigkeit ablaufen. Die animierten Datenpunkte lösen beim Auftreffen auf den Bildschirm kleine Hämmerchen aus, die auf die Klaviersaiten schlagen.
So erzeugen sie Vibrationen, die im gesamten Kunstwerk mitschwingen und von den Besucher*innen gehört und gespürt werden. Die faszinierende Erfahrung ermöglicht den Zuschauer*innen ein besseres Verständnis der subatomaren Ebene der Natur und der komplexen Phänomene, die am Large Hadron Collider (LHC) des CERN untersucht werden.
Wir nehmen individuelle Protonen-Kollisionen und verlangsamen sie, so dass man sie innerhalb eines menschlichen Zeitrahmens erleben kann.
SEMICONDUCTOR
Hinter Semiconductor steht das britische Künstlerduo Ruth Jarman (geb. 1973) und Joe Gerhardt (geb. 1972). In ihrer mehr als zwanzigjährigen Zusammenarbeit haben die beiden die Grenzen des bewegten Bildes als einer visuellen Form der Sprache ständig erweitert. Durch ihre immersiven Installationen und Videoprojekte spüren sie der materiellen Natur der Welt nach und erforschen, wie unsere Erfahrungen durch den Blick von Wissenschaft und Technologie geformt werden.
Viele ihrer Arbeiten sind im Rahmen von Stipendien entstanden. In verschiedenen Laboren haben sie beobachtet, wie Wissenschaftler*innen die materielle Welt begreifen: unter anderem am CERN in Genf, am Department of Mineral Sciences des Smithsonian National Museum of Natural History in Washington, im Rahmen der Gulbenkian Galapagos Artists' Residency und am NASA Space Sciences Laboratory der University of California in Berkeley.
Die Arbeiten von Semiconductor finden sich in den Dauerausstellungen des Hirshhorn Museum and Sculpture Garden (Washington), des Centre Pompidou (Paris) und der Fundació Sorigué (Lleida). Ihre Projekte wurden weltweit ausgestellt und gezeigt: Royal Academy of Arts (London); Biennale (Venedig); FACT (Liverpool); Cincinnati Contemporary Arts Center; Sundance Film Festival (Utah); International Film Festival (Rotterdam).