„Half Peel Half Pulp III“ (2022) und „Protrude“ von Yu Ji wurden in der ersten Solo-Ausstellung der in Shanghai lebenden Künstlerin in einem amerikanischen Museum, dem Orange County Museum of Art (OCMA), gezeigt: A Guest, A Host, A Ghost, vom 23. Juni bis 22. Oktober 2023. 


Die Werke wurden ursprünglich von Audemars Piguet Contemporary als Teil der Installation „Stone, Barnacles, and Seeds“ (2022) in Auftrag gegeben, die erstmals im November 2022 auf der West Bund Art & Design-Messe in Shanghai gezeigt wurde.

Beim Betreten der Ausstellung in Shanghai tauchen die Besucherinnen und Besucher in ein regelrechtes Konzert aus Licht und Schatten ein, das wellenförmige Oberflächen und Strukturen beleuchtet und so dem Fließen von Rhythmen eine optische Dimension verleiht. Dazwischen sind auf einem nostalgisch wirkendem Fernsehbildschirm „Late Wave“ (2021) betitelte Filme mit Wasserbildern zu sehen. Zwei monumentale Skulpturen fungieren als Anker der Kreation: „Protrude II“ (2022) ist eine breite Bronzeplatte, die von der Künstlerin als Projektionsfläche für ein Video mit bewegtem Wasser genutzt wird. „Half Peel Half Pulp III“ (2022) ist ein Bleiteppich, der in eine organische Wellenform gebracht wurde.

Im Rahmen der Audemars Piguet Contemporary unterstützt Audemars Piguet Contemporary Yu Ji bei der Erkundung von Neuland in ihrer künstlerischen Praxis und arbeitet dabei stets eng mit dem in Shanghai ansässigen unabhängigen Kunstkurator Li Qi zusammen. Die Skulpturelemente von „Stone, Barnacles, and Seeds“ sind die bisher größten dieser Künstlerin, die hier auf neue Herstellungsmethoden zurückgriff. Beispielsweise arbeitet sie hier erstmals mit Metallerosion.


Inspirationsquelle für „Stone, Barnacles, and Seeds“ waren ihre Reisen zu unterschiedlichen Gewässerformen – von den Wattflächen in der Nähe ihres Studios an der Küste bei Shanghai bis hin zu den Felsformationen in einem See an der Nordostküste Amerikas. Bei Yu Ji verwandelt sich Wasser von einer konkreten Erinnerung in eine sagenumwobene Erzählung von Zeit und Zerfall – und fängt dabei keinen spezifischen Standort, sondern vielmehr einen fließenden Moment mit seiner Vielzahl von Bewegungen ein.

Mit „Stone, Barnacles, and Seeds“ konnte ich neue Herstellungstechniken ausprobieren und mich den Herausforderungen größerer Skulpturen stellen. Ich danke Li Qi und Audemars Piguet Contemporary für ihre Unterstützung bei der Umsetzung dieses Kunstwerks.

Yu Ji

Künstlerin

„Half Peel Half Pulp III“ und „Protrude“ waren im Orange County Museum of Art als Teil der Ausstellung Yu Ji zu sehen: A Guest, A Host, A Ghost 23. Juni - 22. Oktober 2023.

Addresse

Orange County Museum of Art
3333 Avenue of the Arts
Costa Mesa, CA 92626

Yu Ji erweitert ihre Arbeitsmethoden und wendet sich neuen Texturen zu. Die Zusammenarbeit mit Audemars Piguet Contemporary hat dieses Werk ermöglicht und eine Plattform für diese neue Auftragsarbeit geschaffen, die eine neue Phase in Yu Jis Schaffen markiert. Ich bin gespannt, wie das Publikum auf ihr sich entwickelndes Werk reagieren wird.

Li Qi

Unabhängiger Kurator für zeitgenössische Kunst

Portrait of Yu Ji.

Yu Ji (geb. 1985 in Shanghai) ist für ihre abwechslungsreichen Arbeiten bekannt, die neben Skulpturen auch Installationen, Performances, Videos und seit kurzem auch Zeichnungen umfassen. Mit ihrer Arbeit befasst sie sich vor allem mit dem Konzept Raum und der Frage, welche geographischen und historischen Narrative bestimmte Orte aufnehmen können. Sie führt häufig Feldforschungen durch und hat sich dazu zeitweise an ganz unterschiedlichen Orten der Welt aufgehalten, um sich Gedanken darüber zu machen, welchen Raum ein Körper in bestimmten alltäglichen Umfeldern einnehmen kann. 2008 war sie Mitbegründerin des „am art space“ – einer von Künstlerinnen und Künstlern geleiteten Begegnungsstätte in Shanghai, die Experimente und den Austausch zwischen Künstlern, Kuratoren und der Öffentlichkeit fördern soll. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Shanghai.

Yu Ji machte 2011 ihren Master-Abschluss (MFA) in Bildhauerei an der Kunsthochschule der Universität Shanghai. 2017 kam sie in die engere Auswahl für den Hugo Boss Asia Art: Preis für aufstrebende Künstler*innen aus Asien. Noch laufende und letzte Einzelausstellungen: „Against Shadows“, Sadie Coles HQ, London (2022), „Wasted Mud“, Chisenhale Gallery, London (2021), „Spontaneous Decisions II“, Gallery 0, Centre Pompidou x West Bund Museum Project, Shanghai (2021), „Forager“, Edouard Malingue, ausgelagert in die Avenue Apartments, Shanghai (2020), „Stones in Her Pocket“, Project Terrace, Shanghai (2020), „Black Mountain“, Beijing Commune (2016), „Dairy of Sulfur Mining—Pataauw“, Mind Set Art Center, Taipeh (2016) und „Never Left Behind“, Beijing C-Space (2014). Jüngste Gruppenausstellungen mit Werken der Künstlerin: The 10th Asia Pacific Triennial of Contemporary Art, QAGOMA Queensland Art Gallery | Gallery of Modern Art, Brisbane (2021), „INCORPOREA 03“, Basement Roma, Rom (2021), „Soft Water Hard Stone“, New Museum Triennial 2021, New Museum, New York (2021), „May You Live in Interesting Times“, 58th International Art Exhibition, Biennale von Venedig (2019), „SOON ENOUGH: ART IN ACTION“, Tensta Konsthall, Stockholm (2018); HUGO BOSS ASIA ART: Award for Emerging Asian Artists, Rockbund Art Museum, Shanghai (2017), „The Eighth Climate (What does art do?)“, 11th Gwangju Biennale (2016), „Why Not Ask Again: Arguments, Counter-arguments, and Stories”, 11. Biennale von Shanghai (2016), „INSIDE CHINA. L’Intérieur du Géant“, Palais de Tokyo, Paris (2014). 2023 zeigt die Künstlerin ihre Werke in zwei Solo-Ausstellungen in Museen: Die erste Ausstellung ist ab April im Berliner Zentrum für aktuelle Kunst zu sehen. Die zweite eröffnet im Juni im Orange County Museum of Art in Kalifornien (USA).