Die drei „Königinnen“ unter den Edelsteinen – Rubin, Smaragd und blauer Saphir – gaben bei der Farbabstufung den Ton an. Als Ergänzung dieser intensiven Farben entschied sich das Gemmologen- und Designer-Team für eine Auswahl an Steinen, die in der Haute Horlogerie sonst eher rar sind. Aufgrund ihrer lebhaften Farben und hohen Reinheit fiel die Wahl auf Tansanite, gelbe Chrysoberylle, rosafarbene Turmaline, Amethyste, blaue Topase, orangefarbene Spessartite und Tsavorite. Die perfekte Kombination für einen harmonischen und ausdrucksvollen Regenbogen. Doch nicht nur als Gesamtpaket im Regenbogenlook, auch solo erzählt jede dieser zehn Uhren ihre ganz eigene Geschichte, die auf spezifischen Eigenschaften, Farbe und Symbolik des jeweiligen Edelsteins beruht.
19 Oktober 2022
Zwei neuartige Sets der Royal Oak Automatik mit 37 und 41 mm Durchmesser in Weißgold interpretieren das traditionelle Regenbogen-Design neu, um das 50-jährige Jubiläum des innovativen Royal Oak zu feiern. Anstatt mit den funkelnden Farben auf einer einzigen Uhr zu spielen, hat die Manufaktur den „Regenbogen“ mit zehn Zeitmessern pro Set neu erfunden. Jede Uhr ist komplett mit einer anderen Edelstein-Sorte in lebhaftem Rot, Gelb, Grün, Blau, Purpur, Pink bzw. Orange besetzt. Legt man alle Uhren nebeneinander, bilden sie einen Regenbogen.
Dabei stellte die Suche nach den richtigen Steinen, Farben und Kontrasten bei gleichzeitiger Erfüllung der strengen Anforderungen an Farbe, Klarheit und Qualität von Audemars Piguet eine wesentliche Etappe dar, die das Design der Regenbogen-Sets entscheidend geprägt hat. Eine ganz schöne Herausforderung bei Zeitmessern mit 861 Edelsteinen im gleichen Farbton (ca. 30 bis 47 Karat pro Uhr) in der 41 mm-Version bzw. 790 Edelsteinen (ca. 21 bis 37 Karat pro Uhr) in der 37 mm-Version.
Für diese beiden Sets in zwei Größen haben wir bewusst Neuland betreten. Das Ergebnis ist ein beispielloser Regenbogen aus zehn ausdrucksvollen Modellen, wobei jede Uhr mit einer anderen Edelsteinsorte verziert ist. Wir haben uns für die reinsten und strahlendsten Edelsteine der Welt entschieden, darunter Smaragde, Rubine, Turmaline, Tansanite, Tsavorite, Chrysoberylle und Spessartite. Die Herausforderung bestand darin, pro Uhr rund 800 farblich absolut identische Edelsteine von höchster Qualität zu finden.
Nathalie Barzilay
Leitende Gemmologin bei Audemars Piguet
Damit sie zu Gehäusearchitektur, Armband und Zifferblatt der Royal Oak passen, wurden die Edelsteine einzeln im Baguetteschliff auf 179 verschiedene Größen für das 41 mm-Modell und auf 153 verschiedene Größen für das 37 mm-Modell geschliffen. Anschließend wurden sie von Hand poliert, um die Kanten besser herauszuarbeiten.
To give pride of place to the coloured gemstones, the Manufacture chose the intricate technique of invisible gemsetting for the dial, case and bracelet links. Tiny grooves have been delicately incised in the baguette-cut stones, which are then carefully snapped one by one into a hidden rail mounted in the gold component, giving the impression that they are holding on their own.
The gemsetting of the dial embodies the technical prowess behind these invisibly set watches as the very thin gold plate has been covered with 152 baguettes, cut in 30 different sizes for the 37 mm timepieces and 28 sizes for the 41 mm models. To further highlight the stones, the hour-markers have been left out, while the “Audemars Piguet” signature and the “Swiss Made” indication have been discreetly printed in white or in black on the sapphire crystal.
Um den Edelsteinbesatz auf dem Zifferblatt zur Geltung zu bringen, werden die beiden Sets mit 37 und 41 mm Durchmesser von den Kalibern 5909 und 4309 angetrieben – zwei Automatikwerken mit Stunden, Minuten und Sekunden, aber ohne Datumskomplikation.
Audemars Piguet hat von Anfang an mit angesehenen Juwelieren wie Tiffany, Cartier, Oscar Heyman und Bvlgari zusammengearbeitet, um seine Uhrwerke auch in einzigartige Haute-Joaillerie-Kreationen zu integrieren, die im Schimmer von Diamanten und farbigen Edelsteinen erstrahlten. Ein bekanntes Beispiel ist die 1929 verkaufte „Tutti Frutti“-Uhr mit dem Kaliber 5/7SB – das kleinste jemals von der Manufaktur hergestellte Werk. Das äußere Design dieses einzigartigen Zeitmessers mit Diamanten, Smaragden, Rubinen und blauen und gelben Saphiren wurde von dem Pariser Juwelier Egouvillon Lafon & Cie entworfen (Audemars Piguet Heritage Collection, Inv. 1378).
Die 1960er und 1970er Jahre erlebten die Entwicklung extrem kreativer Uhren mit Zifferblättern aus Naturstein: Tigerauge, Lapislazuli, Aventurin, Grossular-Granat, Opal, Onyx, Rubin, Amethyst und Jaspis – um nur einige zu nennen – fanden sich im Sortiment von Audemars Piguet wieder, manchmal in Kombination mit anderen Edelsteinen auf Gehäuse und Armband.
In den 1980er Jahren brachte der wachsende Trend zu verschweißten Armbändern Audemars Piguet dazu, eine eigene Juwelierwerkstatt zu eröffnen und unverwechselbare edelsteinbesetzte Uhren selbst herzustellen. Der Höhepunkt war die Haute-Joaillerie-Kollektion, die ihr Debüt im Jahr 2013 feierte.
Doch Audemars Piguet beschränkt sich nicht auf diese einmaligen Kreationen der Juwelierskunst. Beeindruckender Steinbesatz ist auch heute noch in den Kollektionen präsent. Während die Lünetten einiger Uhren mit Diamanten, Smaragden, Rubinen, Saphiren, Amethysten und regenbogenfarbigen Edelsteinen besetzt sind, sind andere vollständig mit Diamanten oder farbigen Steinen besetzt und bieten so einzigartig schimmernde Effekte und Kontraste.